Während der vergangenen Woche reiste ich durch die trockene Klimazone von Sri Lanka, ein Gebiet wo Cashewbäume eine wichtige Rolle spielen.
Cashew ist ein hochsaisonales Produkt: in Sri Lanka werden die Nüsse hauptsächlich in April geerntet. Aufgrund meiner anderen Verpflichtungen und trotz vielen Reisen durch Südasien in den letzten zehn Jahren bin ich noch nie bei einer Cashewernte dabei gewesen. Trotzdem konnte ich durch den Austausch mit ProduzentInnen einiges über den Anbau und die Besonderheiten dieses Produkts lernen.
Der Cashewbaum (Anacardium occidentale) ist in Brasilien heimisch und wurde wie andere Kulturpflanzen im Zuge der Kolonialzeiten weltweit verbreitet. Der Baum braucht wenig Pflege. Je nach Situation und Bedarf kann er deshalb z.B. am Rande der Grundstücke gesetzt werden, dort wo es für andere, bedürftigere und empfindlichere Produkte weniger geeignet ist: Bewässerung ist nicht notwendig und Schäden durch Elephanten sind für Cashewbäume eher nicht zu befürchten. Zudem sind sie wirksam als Erosions- und Windschutz und können als Pionierpflanze für Wiederaufforstungsprojekte eingesetzt werden. Die Pflege begrenzt sich in der Regel darauf, vor der Blüte die Vegetation am Boden zu verbrennen um einerseits eventuelle Schädlinge zu vertreiben und andererseits um den Boden sauber zu machen: Cashewnüsse werden in der Regel nicht vom Baum gepflückt sondern vom Boden geerntet, nachdem sie gefallen sind. Obwohl der Cashewbaum lange als eine Schädlingsfreie Kultur galt sind mittlerweile bei breiten Monokulturen in Afrika eine Reihe and Schädlinge entdeckt worden. Das ist kein Detail, sondern wieder mal für mich ein Antrieb für die Erhaltung diversifizierter Anbausysteme.
Die Kehrseite dieser relativ pflegeleichten Kultur ist, dass die Cashewernte sehr stark von den klimatischen Bedingungen rund um die Blüte abhängt. Es braucht eine 1-2 monatige trockene, heiße Saison damit die Blüte stattfindet. Regnet es zu viel leidet die Fruchtbildung stark darunter. So kam es heuer in Sri Lanka aufgrund von wiederholten Regenfällen zu einer schwachen Ernte in vielen Anbaugebieten. Die vermehrten extrasaisonalen Regenfälle im Zuge des Klimawandels werden möglicherweise die Produktion von Cashew weltweit beeinflussen.
Srilankische Cashewnüsse sind auch vermutlich die teuersten der Welt. Das liegt daran, dass die Verarbeitung - und vor allem das Entfernen der Schale - händisch erfolgt. Ein zeitintensiver Arbeitsschritt welcher Sri Lanka mit den vergleichsweise höheren Löhnen am Weltmarkt für Cashews wenig kompetitiv macht. Die Schale enthält ein ätzendes Öl, welches in der Regel durch Kochen oder Verbrennung ungiftig gemacht wird. In Sri Lanka werden die Cashewnüsse jedoch nach wie vor in der Regel kalt verarbeitet (mit Handschuhen) was sich in den besonderen Geschmack der srilankischen Cashewnüssen widerspiegelt. Sie werden anschließend bei ca. 60°C für 4h getrocknet und die braune Haut welche den Kern umgibt entfernt. Die Nachfrage am Binnenmarkt ist hoch. Trotz des höheren Preises zahlen die Srilankesen den Preis für die heimischen Cashewnüsse da sie ihre Qualität zu schätzen wissen.
Der nächste Teil von "Cashewnüsse im Fokus" wird erst geschrieben nachdem ich in den kommenden Jahren an eine Ernte teilnehmen kann, das heißt nachdem ich mich organisieren konnte um in April in Sri Lanka zu sein!
Cashew ist ein hochsaisonales Produkt: in Sri Lanka werden die Nüsse hauptsächlich in April geerntet. Aufgrund meiner anderen Verpflichtungen und trotz vielen Reisen durch Südasien in den letzten zehn Jahren bin ich noch nie bei einer Cashewernte dabei gewesen. Trotzdem konnte ich durch den Austausch mit ProduzentInnen einiges über den Anbau und die Besonderheiten dieses Produkts lernen.
Der Cashewbaum (Anacardium occidentale) ist in Brasilien heimisch und wurde wie andere Kulturpflanzen im Zuge der Kolonialzeiten weltweit verbreitet. Der Baum braucht wenig Pflege. Je nach Situation und Bedarf kann er deshalb z.B. am Rande der Grundstücke gesetzt werden, dort wo es für andere, bedürftigere und empfindlichere Produkte weniger geeignet ist: Bewässerung ist nicht notwendig und Schäden durch Elephanten sind für Cashewbäume eher nicht zu befürchten. Zudem sind sie wirksam als Erosions- und Windschutz und können als Pionierpflanze für Wiederaufforstungsprojekte eingesetzt werden. Die Pflege begrenzt sich in der Regel darauf, vor der Blüte die Vegetation am Boden zu verbrennen um einerseits eventuelle Schädlinge zu vertreiben und andererseits um den Boden sauber zu machen: Cashewnüsse werden in der Regel nicht vom Baum gepflückt sondern vom Boden geerntet, nachdem sie gefallen sind. Obwohl der Cashewbaum lange als eine Schädlingsfreie Kultur galt sind mittlerweile bei breiten Monokulturen in Afrika eine Reihe and Schädlinge entdeckt worden. Das ist kein Detail, sondern wieder mal für mich ein Antrieb für die Erhaltung diversifizierter Anbausysteme.
Die Kehrseite dieser relativ pflegeleichten Kultur ist, dass die Cashewernte sehr stark von den klimatischen Bedingungen rund um die Blüte abhängt. Es braucht eine 1-2 monatige trockene, heiße Saison damit die Blüte stattfindet. Regnet es zu viel leidet die Fruchtbildung stark darunter. So kam es heuer in Sri Lanka aufgrund von wiederholten Regenfällen zu einer schwachen Ernte in vielen Anbaugebieten. Die vermehrten extrasaisonalen Regenfälle im Zuge des Klimawandels werden möglicherweise die Produktion von Cashew weltweit beeinflussen.
Srilankische Cashewnüsse sind auch vermutlich die teuersten der Welt. Das liegt daran, dass die Verarbeitung - und vor allem das Entfernen der Schale - händisch erfolgt. Ein zeitintensiver Arbeitsschritt welcher Sri Lanka mit den vergleichsweise höheren Löhnen am Weltmarkt für Cashews wenig kompetitiv macht. Die Schale enthält ein ätzendes Öl, welches in der Regel durch Kochen oder Verbrennung ungiftig gemacht wird. In Sri Lanka werden die Cashewnüsse jedoch nach wie vor in der Regel kalt verarbeitet (mit Handschuhen) was sich in den besonderen Geschmack der srilankischen Cashewnüssen widerspiegelt. Sie werden anschließend bei ca. 60°C für 4h getrocknet und die braune Haut welche den Kern umgibt entfernt. Die Nachfrage am Binnenmarkt ist hoch. Trotz des höheren Preises zahlen die Srilankesen den Preis für die heimischen Cashewnüsse da sie ihre Qualität zu schätzen wissen.
Der nächste Teil von "Cashewnüsse im Fokus" wird erst geschrieben nachdem ich in den kommenden Jahren an eine Ernte teilnehmen kann, das heißt nachdem ich mich organisieren konnte um in April in Sri Lanka zu sein!