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Cashewnüsse im Fokus - Teil 1

27/8/2015

 
Während der vergangenen Woche reiste ich durch die trockene Klimazone von Sri Lanka, ein Gebiet wo Cashewbäume eine wichtige Rolle spielen.

Cashew ist ein hochsaisonales Produkt: in Sri Lanka werden die Nüsse hauptsächlich in April geerntet. Aufgrund meiner anderen Verpflichtungen und trotz vielen Reisen durch Südasien in den letzten zehn Jahren bin ich noch nie bei einer Cashewernte dabei gewesen. Trotzdem konnte ich durch den Austausch mit ProduzentInnen einiges über den Anbau und die Besonderheiten dieses Produkts lernen.

Der Cashewbaum (Anacardium occidentale) ist in Brasilien heimisch und wurde wie andere Kulturpflanzen im Zuge der Kolonialzeiten weltweit verbreitet. Der Baum braucht wenig Pflege. Je nach Situation und Bedarf kann er deshalb z.B. am Rande der Grundstücke gesetzt werden, dort wo es für andere, bedürftigere und empfindlichere Produkte weniger geeignet ist: Bewässerung ist nicht notwendig und Schäden durch Elephanten sind für Cashewbäume eher nicht zu befürchten. Zudem sind sie wirksam als Erosions- und Windschutz und können als Pionierpflanze für Wiederaufforstungsprojekte eingesetzt werden. Die Pflege begrenzt sich in der Regel darauf, vor der Blüte die Vegetation am Boden zu verbrennen um einerseits eventuelle Schädlinge zu vertreiben und andererseits um den Boden sauber zu machen: Cashewnüsse werden in der Regel nicht vom Baum gepflückt sondern vom Boden geerntet, nachdem sie gefallen sind. Obwohl der Cashewbaum lange als eine Schädlingsfreie Kultur galt sind mittlerweile bei breiten Monokulturen in Afrika eine Reihe and Schädlinge entdeckt worden. Das ist kein Detail, sondern wieder mal für mich ein Antrieb für die Erhaltung diversifizierter Anbausysteme.

Die Kehrseite dieser relativ pflegeleichten Kultur ist, dass die Cashewernte sehr stark von den klimatischen Bedingungen rund um die Blüte abhängt. Es braucht eine 1-2 monatige trockene, heiße Saison damit die Blüte stattfindet. Regnet es zu viel leidet die Fruchtbildung stark darunter. So kam es heuer in Sri Lanka aufgrund von wiederholten Regenfällen zu einer schwachen Ernte in vielen Anbaugebieten. Die vermehrten extrasaisonalen Regenfälle im Zuge des Klimawandels werden möglicherweise die Produktion von Cashew weltweit beeinflussen.

Srilankische Cashewnüsse sind auch vermutlich die teuersten der Welt. Das liegt daran, dass die Verarbeitung - und vor allem das Entfernen der Schale - händisch erfolgt. Ein zeitintensiver Arbeitsschritt welcher Sri Lanka mit den vergleichsweise höheren Löhnen am Weltmarkt für Cashews wenig kompetitiv macht. Die Schale enthält ein ätzendes Öl, welches in der Regel durch Kochen oder Verbrennung ungiftig gemacht wird. In Sri Lanka werden die Cashewnüsse jedoch nach wie vor in der Regel kalt verarbeitet (mit Handschuhen) was sich in den besonderen Geschmack der srilankischen Cashewnüssen widerspiegelt. Sie werden anschließend bei ca. 60°C für 4h getrocknet und die braune Haut welche den Kern umgibt entfernt. Die Nachfrage am Binnenmarkt ist hoch. Trotz des höheren Preises zahlen die Srilankesen den Preis für die heimischen Cashewnüsse da sie ihre Qualität zu schätzen wissen.

Der nächste Teil von "Cashewnüsse im Fokus" wird erst geschrieben nachdem ich in den kommenden Jahren an eine Ernte teilnehmen kann, das heißt nachdem ich mich organisieren konnte um in April in Sri Lanka zu sein!

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Die runden Blätter des Cashewbaums.
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Der Cashewbaum kann bis zu ca. 10m erreichen und entwickelt mehrere, niedrig und breit verlaufende Äste.
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Außerhalb der Saison bilden sich trotzdem einige Früchte. Über der nierenförmigen Frucht entwickelt sich das Cashewapfel, eine Scheinfrucht da der Vermehrungsfähige Teil - der Cashewkern - darunter wächst. Aus dem Cashewapfel können Säfte oder Marmeladen erzeugt werden.

Weitere Literatur zu Cashew: Wie immer Wikipedia, sowie ein Artikel über die Folgen der Cashew Monokultur in Guinea-Bisau. Forschungsartikel welche als Informationsquelle herangenommen wurden kann ich gerne auf Anfrage zuschicken.

Chaminda Kumara (LiF)* und die Eco-Community

25/8/2015

 
Am Freitag 21 August treffe ich mich mit Chaminda, ein erfahrener Bio-Protagonist Sri Lankas. Chaminda ist auf einer Landwirtschaft nordöstlich von der Hauptstadt Colombo (nahe Kuliyapitiya) aufgewachsen und ging in eine Landwirtschaftschule. Dort lernte er hauptsächlich die konventionellen Anbaumethoden. Doch noch während seiner Schulzeit lernte er Mitte der 90er Jahre einige Befürworter der biologischen Landwirtschaft kennen. So spezialisierte er sich auf diesem Gebiet und arbeitete einerseits für das Landwirtschaftsministerium als Bio-Instruktor, andererseits für eine NGO um ebenfalls die Anwendung ökologischer Anbaumethoden unter den KleinbäuerInnen zu verbreiten.

Doch erkannte er, dass seine Aktivitäten nicht nachhaltig waren: sobald die Entwicklungsprogramme zu Ende kamen kehrten die ProduzentInnen in der Regel zu ihren herkömmlichen Methoden zurück. Auch erkannte er, dass es weder glaubwürdig noch effizient war zu "predigen", ohne konkrete Beispiele von erfolgreichen ökologisch betreibenden Farmen zeigen zu können und ohne selbst ein solches Beispiel zu sein. Kurz gefasst: Er hatte genug davon, bei Konferenzen und Meetings Kuchen zu essen und Tee zu trinken! 

So fing er 2011 an mit anderen engagierten Menschen ein solches Beispiel aufzubauen: Mit der Eco-Community Farm in Saliyagama hat er sich das Ziel gesetzt, nachhaltig und auf sehr pragmatischer Weise ProduzentInnen in seiner Umgebung vom Potenzial der biologischen Landwirtschaft zu überzeugen. Um den Weg zu zeigen wollte er
zunächst ein lebendes Beispiel dafür werden, eine profitable Landwirtschaft aufbauen, selbstfinanziert, ohne geschenkte Entwicklungsgelder.

Saliyagama liegt ca. 20 km von Maho in der trockenen Klimazone von Sri Lanka, eine Region mit oft sehr sandigen Böden wo die Anbaubedingungen ganz anders sind als in der tropisch-feuchten Region des Südens. Die relativ kurze Regenperiode von September bis Dezember erlaubt es nur in dieser Zeit ohne Bewässerung zu produzieren. Dort wachsen am Besten Cashewbäume, eine wenig anspruchsvolle Kulturpflanze. Andere Kulturen sind meist auf Bewässerung angewiesen. 

Für die Verbreitung der biologischen Landwirtschaft sieht er eine Schwierigkeit darin, dass es im Gegenteil zu konventionellen Anbaumethoden keine Technologie gibt (im Sinne von geregelten und vergleichsweise einfachen Abläufen wie das Ausbringen mit mineralischem Dünger, das Spritzen mit Chemikalien etc.) welche den Bio-ProduzentInnen erlauben würde effizienter zu arbeiten: Tonnen an Kompost und Hofdünger zu streuen, händisch jäten oder Schädlinge abklauben sind einige Beispiele dafür warum konventionelle Methoden für viele die pragmatische Option darstellen. Die Umstellung auf den Ökolandbau ist laut Chaminda eine sehr schwierige Phase zu überbrücken, und er sieht da die Notwendigkeit Stück für Stück von konventionellen hin zu ökologischen Anbaumethoden voranzuschreiten. Auch gibt es laut Chaminda einige Kulturpflanzen wie die meisten Gewürze sowie Cashew oder Kokosnüsse welche in der Regel keine konventionellen Spritz- oder Düngemitteln brauchen um schön zu gedeihen. Die Schwierigkeiten liegen z.B. bei  Ananas, Gemüse oder Reis.

Seit dem Anfang profitiert das Projekt von Freiwilligen, welche entweder mit ihrem Know-How oder ihrer Mitarbeit zu dem Projekt beitragen. Um die Eco-Community in Saliyagama zu besuchen muss man bereit sein mit einer einfachen Infrastruktur zu leben. Dafür bekommt man beim Austausch mit Chaminda einen Einblick in die Agrarökologischen Besonderheiten der Region, sowie in die Schwierigkeiten und Erfolge welche er auf seinem Weg erlebt hat. Der Kontakt ist auf der Website der Eco Community zu finden.


Nächste Ziele für Chaminda: Der Aufbau einer Kooperative damit die Kette Anbau-Verarbeitung-Vertrieb gedeckt wird. Es sollen zunächst ca. 10 KleinproduzentInnen in der Umgebung teilnehmen. Das Projekt wird über einen Kredit vom Landwirtschaftsministerium finanziert sowie und mit eigenen Mitteln. Zudem trägt er mit seiner Erfahrung zu anderen Projekte bei. Er arbeitet z.B. mit Freunden aus seinem Heimatsdorf nahe Kuliyapitiya: eine Verarbeitungsstätte für natives Kokosöl ist dort entstanden und die Biozertifizierung wird dafür angestrebt.

* LiF = "Living in Forest". Ein Witz von Chaminda, als Ersatz zu seinem nich gegebenen akademischen Titel, welcher auf Englisch nach dem Namen angeführt wird. Nach dem Aufbau der Farm und der Kooperative möchte er studieren um z.B. Chaminda Kumara (MSc) zu werden, und vor allem um seine Hingabe zu seiner Gemeinschaft und zu seinem Land auf die nächste Ebene zu bringen.

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Milchproduktion ist die wichtigste Einkommensquelle in der Aufbauphase
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Das Vieh hat täglich Auslauf.
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Der neue Papayagarten ist nach dem Milchvieh derzeit die zweite wichtige Einkommensquelle.
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Die Hingabe, die Determination und der Pragmatismus von Chaminda sind beeindruckend.

    Author

    Olivier

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